Das Lebensmitteltechnologie Studium – Wer stapelt die Stapelchips?

Wie kommt die Kohlensäure in die Cola? Woher haben Süßigkeiten ihre knalligen Farben und wie kann es sein, dass es Milch ohne Laktose gibt? Zwar ist jedem klar, dass es ein langer Weg ist, bis aus einer Kartoffel ein Kartoffelchip wird, aber selbst naturbelassene Walnusskerne durchlaufen verschiedene Verarbeitungsschritte, in denen sie beispielsweise aus ihrer Schale befreit, gereinigt und sortiert werden. Wer schon immer mal in die Welt der Lebensmittelverarbeitung eintauchen wollte, wird im Lebensmitteltechnologie Studium Antworten auf diese Fragen finden. Denn hinter all den zuvor beschriebenen Vorgängen stecken tiefgreifende Überlegungen: Welche Anlagen werden für einen bestimmten Schritt benötigt und wie sollen diese funktionieren? Welche Art der Verarbeitung könnte ein Lebensmittel leckerer, schöner oder leichter zu verzehren machen? Und wie lassen sich die dazu nötigen Prozesse auch wirtschaftlich gestalten? Das Studium vermittelt die nötigen Kenntnisse, um diese und ähnliche Fragen auf wissenschaftlicher Basis zu bewerten.

Im Studium der Lebensmitteltechnologie vereinen sich verschiedene betriebswirtschaftliche und naturwissenschaftliche Fachrichtungen zu einem interdisziplinären Ingenieursstudium. Zu Beginn erlernen Studierende alle nötigen Grundlagen und vertiefen ihr Wissen dann in den darauffolgenden Semestern. Später sind Spezialisierungen auf Teilbereiche wie Getränketechnologie oder Back- und Süßwarentechnik möglich.

Beispielhafte Kernthemen sind:

  • Mathematik, Chemie, Physik, Mikrobiologie
  • Verpackungstechnologie
  • Verfahrenstechnik
  • Umwelttechnik
  • Materialwissenschaften
  • Lebensmittelkunde
  • Qualitätsmanagement
  • Betriebswirtschaftslehre

Wie baut sich das Lebensmitteltechnologie Studium auf?

In Deutschland ist sowohl ein einfaches wie auch ein Duales Studium der Lebensmitteltechnologie möglich. Je nachdem wird ein Teil des Studiums in einem Betrieb der Lebensmittelverarbeitung absolviert. Die Studiendauer beträgt in der Regel sechs bis sieben Semester. An die Grundlagenphase schließt sich an den meisten Universitäten und Fachhochschulen ein eher anwendungsorientiertes Modulangebot, innerhalb dessen Studierende auch verschiedene Schwerpunkte wählen können, an. Den Abschluss des Studiums bildet die Bachelorarbeit. Wer sie vor einem Prüfungskomitee erfolgreich verteidigt, hat den Abschluss als Bachelor of Science in Lebensmitteltechnologie in der Tasche.

Welche Voraussetzungen muss man erfüllen?

Mit einer Allgemeinen Hochschulreife oder Fachhochschulreife sind in den meisten Fällen bereits die formalen Voraussetzungen für eine Aufnahme in den Studiengang erfüllt. Allerdings kann es eine Zulassungsbeschränkung geben, sodass eine gute Abschlussnote zum entscheidenden Kriterium werden kann. Wer sich für ein Duales Studium entscheidet, muss sich darüber hinaus bei einem Unternehmen bewerben und damit rechnen, dass Soft Skills wie Sorgfalt, Zuverlässigkeit, Teamfähigkeit, Flexibilität und Verantwortungsbewusstsein gefordert werden.

Welche Zukunftsaussichten bieten sich nach dem Lebensmitteltechnologie Studium?

So vielfältig wie die Inhalte, so breit gefächert sind auch die Perspektiven, die ein abgeschlossenes Lebensmitteltechnologie Studium bietet. Die Nachfrage nach Lebensmitteltechnologen ist gerade deshalb so hoch, weil sie an jedem Teilschritt der Lebensmittelverarbeitung gebraucht werden. Qualitäts- und Produktionsmanagement, Produktentwicklung oder Einkauf bilden hier die klassischen Einsatzgebiete. Wer sich für ein Duales Studium entschieden hat, kann darüber hinaus fast immer damit rechnen, nach seinem Abschluss übernommen zu werden. Will man möglichst schnell in eine Führungsposition aufsteigen, sollte man einen Masterabschluss in Erwägung ziehen. Der kann dann noch einmal zwei bis vier Semester in Anspruch nehmen.

Für wen eignet sich der Studiengang besonders?

Die besten Leistungen erbringen immer Studierende, die sich auch ganz persönlich für ihr Studienfach begeistern. Dementsprechend sollte man sich für Naturwissenschaften und insbesondere Chemie und Biologie interessieren. Die Arbeit im Labor sollte einem liegen, schließlich wird man große Teile des Studiums und des Berufslebens an diesem Ort verbringen. Was gute Lebensmitteltechnologen aber grundsätzlich auszeichnet, ist Neugierde und der Wille für ein Problem eine optimale Lösung zu finden. Wer diese Eigenschaften mitbringt, ist bestens für ein Lebensmitteltechnologie Studium gerüstet.

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